Bepflanzung

 

Erste Schritte: 

 

Nachdem meine Strohballen präpariert waren, wollte ich natürlich so viel wie möglich anpflanzen. Ich hatte diverse Stecklinge vorbereitet und auch einige Setzlinge gekauft. 

 

 

Dazu gehörten: 

 

- Wirz, 

- Weißkohl, 

- Kohlrabi, 

- Tomaten, 

- Salbei, 

- Litchi-Tomaten, 

- Bright Light Mangold, 

- Kürbis, 

- Mexikanische Minigurken, 

- Zucchini, 

- Rosenkohl, 

- Auberginen 

- Paprika 

- Grünkohl.  

 

Ich hätte natürlich gerne sehr viel mehr eingepflanzt, aber ich merkte schnell, dass der Platz begrenzt war. Also werden ich im nächsten Jahr definitiv die doppelte Menge an Strohballen organisieren. 

 

Mein wichtigstes Werkzeug waren ein Sack mit Gemüsesubstrat*, eine Pflanzenkelle, Stangen für die Tomaten und für rankendes Gemüse.

 

Das Stroh wird durch das Präparieren extrem weich. Somit lässt sich sehr einfach mit der Pflanzenkelle ein Loch machen. Ich  habe es sogar einfach mit der Hand auseinandergedrückt, damit ich die Setzlinge einsetzen konnte. Bitte unbedingt darauf achten, dass bei den gekauften Setzlingen diese Torftöpfchen entfernt werden. Wenn sich diese nicht wirklich zersetzen hat es der Steckling schwerer zu einer prächtigen Pflanze zu gedeihen. 

 

Als ich meine Setzlinge schön auf den Strohballen verteilt hatte, mixte ich mir eine Anti-Schnecken-Mischung mit Helix Tosta (Pflanzenhomöopathie gegen Schnecken) an und begoss alle Pflanzen samt Strohballen damit. Das sollte natürlich sehr früh morgens geschehen, weil die Sonne sonst tagsüber die Pflanzen beschädigen könnte.  

 

Aber zunächst möchte ich etwas zur Bepflanzung schreiben:

 

Also grundsätzlich kann man die Setzling direkt in das Stroh einpflanzen. Ganz wichtig ist, dass Du die Setzlinge nach dem Einsetzen angießt, damit sie nicht austrocknen. Bitte kein kaltes Wasser nehmen, das haben die Setzlinge nicht so gern. 

 

 

Wenn man Samen sähen möchte, dann benötigt man ein Saatbett aus einer Lage sterilem Substrat, damit die Samen keimen können. 

Bei diesem Salat sieht man noch das Pflanzen-substrat.

 

*Bitte keine normale Blumen- oder Gemüseerde verwenden! Herkömmliche Blumenerde enthält oft noch Samen von Unkraut, 

 

welches wir ja auf dem Strohballenbeet verhindern möchten. Sie können stattdessen Aussaat/Kräutererde verwenden.  

 

Was sich ebenfalls eignet, ist der Kompost des Strohballengartens aus dem vergangenen Jahr. Das Stroh kompostiert zu wahrem schwarzen Gold und kommt so wieder in dem Kreislauf der Natur.  

Ich hätte übrigens niemals für möglich gehalten, dass ich plötzlich eine Vorliebe zu Kompost entwickele. Vielleicht weil es eine andere Bedeutung bekam: schwarzes Gold.  

 

Nach Aussähen hatte ich die Samen mit eine ganz dünnen Schicht Substrat (Kräuter oder Aussaaterde) abgedeckt und vorsichtig angegossen. Bei einigen Kräutern und Gemüsesorten (Bohnenkraut, Basilikum, Kopfsalat, Tomaten, etc) sollte man auf das Abdecken verzichten, da sie eher keimen, wenn sie Licht erhalten. Ich selber hatte mich vorwiegend für Setzlinge entschieden. 

 

Man kann natürlich auch mit Saatbänder-/platten arbeiten. Das ist sehr praktisch, da die Samen schon abstandsgerecht zwischen zwei Zellstoffschichten eingebettet sind, man sie nur noch auf die Aussaaterde drückt und mit etwas Erde abdeckt. 

 

 

 

An dieser Stelle möchte ich gerne eine kleine persönliche Erkenntnis mit Ihnen teilen.  

 

Ich bin fest davon überzeugt, dass zu einem gesundes Wachstum aller Pflanzen auch unsere Aufmerksamkeit gehört. Damit meine ich nicht nur das Giessen und Düngen, sondern die Freude, Dankbarkeit und Anerkennung, wie Mutter Natur alles zum Wachsen bringt.   

 

Es mag für den einen oder anderen von Ihnen komisch klingen, aber ich bedanke mich jedes Mal bei meinen Pflanzen, dass sie so prächtig blühen und gedeihen. Und wenn manche Pflanzen etwas Probleme machen, schenke ich ihnen so lange meine Aufmerksamkeit, bis ich irgendwann vielleicht doch entscheiden muss, mich davon ihnen zutrennen.  

 

Schutz vor Kälte 

Ich hatte für meine Strohballen eine Eigenkonstruktion mit Holzpfählen gemacht. Zum einen, damit die Ballen besseren Halt haben, da sie im Laufe der Zeit mehr und mehr zusammensacken und zum anderen, dass ich bei kalter Witterung ein Vlies oder eine Folie hätte darüber-spannen können. Glücklicherweise kam es nie dazu. 

 

 

Foko Kullmann, der das Buch "Gärtnern auf Strohballen" geschrieben hat, empfiehlt u. a. Aluminiumrohre, erhältlich im Baumark. Diese Rohre lassen sich in Form biegen und mit Kabelbinder verbinden. Zwei U-förmig gebogene Rohre an den Enden der Strohballen, eine Querver-bindung und über diese Konstruktion kann ebenfalls ein Vlies oder eine Folie gelegt werden.  

 

Pflege der Pflanzen:

 

Das schöne an diesem Thema ist, dass das Unkraut-Jäten fast entfällt. Ausser einigen Weizengräsern, vom nicht vollständig abgeernteten Stroh und Zinnkraut, welches es tatsächlich geschafft hatte, die Unkrautfolie zu "durchwachsen" war das eine sehr entspannte und unkrautfreie Saison. 

  • Giessen: 

Das A und O beim Strohballengärtnern ist das Giessen. Eine automatische Bewässerungsanlage ist zwar praktisch, aber ich selber bevorzuge noch immer die altmodische Methode "meine Gießkannen". Wichtig dabei ist jedoch, dass die Pflanzen wirklich jeden Tag bewässert werden. Ggf. werde ich in der nächsten Saison einen Gartenschlauch zur Hilfe nehmen. 

  • Vorbeugen: 

Natürlich wird man keine Designerernte aus dem Strohballengarten erhalten, ich musste bei meinen täglichen Besuchen immer wieder welke Blätter oder Blüten entfernen oder bei Insektenbefall, wie durch die Weissfliege, ebenfalls Maßnahmen vornehmen, Womit ich erstaunlich gute Erfahrungen gemacht hatte, war mit Pflanzenhomöopathie. Hierzu empfehle ich das Buch von Christiane Maute. "Homöopathie für Pflanzen"

  • Abstände: 

Schnell hatte ich festgestellt, dass ich viel zu eng gepflanzt hatte - dies habe ich bereits zuvor erwähnt - Ich empfehle daher lieber einen oder zwei Strohballen mehr zu organisieren und großzügiger zu pflanzen. Es ist nämlich ärgerlich, wenn das Gemüse wächst und gedeiht und man zum Schluss Pflanzen entfernen muss, weil es viel zu eng wird.  

  • Nachdüngen: 

Ich persönlich hatte nur die Paprika, Aubergine, Tomaten und Zucchini etwas gedüngt. Die Kräuter und die anderen Gemüsesorten kamen auf meinem Strohballengarten sehr gut ohne weitere Düngung aus. Ich denke, Du wirst es merken, wenn die Pflanzen noch etwas Unterstützung benötigen. Sie werden sich sehr schnell am Blattwerk bemerkbar machen.

 

Einen wichtigen Hinweis möchte ich jedoch noch geben: Bitte niemals in das trockene Stroh düngen, da es die Pflanzen leicht schädigen kann. Lieber Flüssigdünger verwenden, er ist einfacher zu dosieren und dringt besser in das Stroh ein. Nach dem Düngen auch unbedingt immer nachgießen. 

  • Strohballen-Gegner:

Was ein Strohballengarten leider auch nicht verhindern kann, sind Schädlinge. Wie schon mehrfach erwähnt, liebten die Glarner Schnecken mein kleines Paradies. Dank dem homöopathischen Tipp aus Christinane Mautes Buch konnte ich die Schneckeninvasion mehr oder weniger in den Griff bekommen. 

 

Was etwas nerviger waren die Weisskohl- und Gemüsefliege. Ich empfehle unbedingt regelmäßig die Raupen abzusammeln. In der nächsten Saison werde ich höchstwahrscheinlich mit einem Kulturschutznetz und mit Kohlfliegenkragen arbeiten, diesen kleinen Biestern meinen Strohballengarten zu vermiesen. 

 

Nebst den Schädlingen kann es auch noch zu Pilzkrankheiten kommen. Die meisten Blattkrankheiten werden von Pilzkrankheiten verursacht. Auch auf meinen Pflanzen entstand kurzweilig ein Blattverfärbung. Ich entfernte sofort alle befallenen Blätter und Triebe, damit sich der Pilz nicht weiter ausbreiten konnte. 

 

Natürlich kann es auch zu physiologischen Schäden, wie Nährstoffmangel, Überdüngung oder Welken wegen Trockenheit kommen. 

 

Nährstoffmangel erkennt man an hellen Blättern, ausbleibendem Fruchtansatz und allgemein schlechtem Pflanzenwuchs. Trockenheit erkennt man an dem leicht grauen "Schleiher" und den Grüntönen der Pflanze, Blätter und Triebe hängen schlapp in der Gegend rum. Bei der Überdüngung fällt auf, dass die Pflanzen keine Blüten und somit keine Früchte ansetzen. Ferner sind sie wesentlich anfälliger für Schimmel. 

 

 

Quellennachweis: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=228286

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=39889

CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=385022